Zuschlagsarten und Zeittypen / Zeiträume
gfos kennt sieben verschiedene Zuschlagsarten
Mehrarbeit,
Schicht,
Sondertag,
Arbeit in / aus Sondertag,
Reisezeit,
Schicht stundenbezogen,
Mehrarbeit am Sondertag.
Zu jeder Zuschlagsart existieren verschiedene Zuschlagsarten-Parameter (Zeittypen und Zeiträume), die jeweils in verschiedenen Stufen ermittelt werden können. Je nach Kombination von Zuschlagsart und Parameter können Zeit- und / oder Stunden von/bis eingetragen werden.
Jeder dieser Zuschläge kann bei Bedarf über ein Gültigkeitsdatum terminiert werden, so dass tarifliche Änderungen, die bereits jetzt bekannt sind, schon für die Zukunft hinterlegt werden können.
Je nachdem, welche Auswahl Sie im Programm „Zuschläge je Lohnmodell“ im Feld ZUSCHLAGSART treffen, werden verschiedene Querprüfungen zu den Einstellungen in der AAZ oder GDA durchgeführt. Diese sind auf den folgenden Seiten bei der Beschreibung der einzelnen Zuschlagsarten aufgeführt.
Zuschlagsart „Mehrarbeit“
AAZ – Programm „Buchungsschlüssel“, Feld MEHRARBEITSZUSCHLAG
Mehrarbeitszuschläge werden immer dann ermittelt, wenn im Zeitkonto des Mitarbeiters ein Buchungsschlüssel gebucht ist, bei dem im Feld MEHRARBEITSZUSCHLAG das Kennzeichen bezahlt oder Freizeit ausgewählt ist (vgl. hierzu „Zuschlagsarten und Zeittypen / Zeiträume“).
Die möglichen Parameter für Mehrarbeitszuschläge sind
stundenbezogen täglich (s. Beispiel: Mehrarbeit – stundenbezogen täglich),
stundenbezogen wöchentlich (s. Beispiel: Mehrarbeit – stundenbezogen wöchentlich),
stundenbezogen monatlich,
uhrzeitbezogene Mehrarbeit (= Nachtmehrarbeit) (s. Beispiel: Mehrarbeit – uhrzeitbezogen).
Bei Verwendung des Parameters „stundenbezogen täglich“ ist eine Kombination von Stunden und Uhrzeiten möglich (s. Beispiel: "Mehrarbeit – Kombination aus stundenbezogen täglich und uhrzeitbezogen").
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Hinweis |
Standardtarif Bei uhrzeitenbezogenen Mehrarbeitszuschlägen geben Sie in den Feldern ZEIT VON und BIS den jeweiligen Zeitraum in Form von Uhrzeiten an (z. B. 02:00 – 04:00 –> der Mehrarbeitszuschlag wird in der Zeit von 02:00 Uhr bis 04:00 Uhr gezahlt). Bayerntarif |
Beispiel: Mehrarbeit – Kombination aus stundenbezogen täglich |
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Ein Mitarbeiter mit einer Sollzeit von 12:00 bis 20:00 arbeitet tatsächlich von 12:00 bis 23:00 Uhr. In der AAZ wurde im Programm „Zeitkorrektur“ oder „Sonderzeiten“ die Mehrarbeit genehmigt.
Aufgrund der Vorgaben und der tatsächlichen Anwesenheitszeit des Mitarbeiters ergibt sich die folgende Mehrarbeitsberechnung:
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Beispiel: Mehrarbeit - uhrzeitbezogen |
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Ein Mitarbeiter mit einer Sollzeit von 12:00 bis 20:00 arbeitet tatsächlich von 12:00 bis 23:00 Uhr. In der AAZ wurde im Programm „Zeitkorrektur“ oder „Sonderzeiten“ die Mehrarbeit genehmigt.
Aufgrund der Vorgaben und der tatsächlichen Anwesenheitszeit des Mitarbeiters ergibt sich die folgende Mehrarbeitsberechnung:
Der Zuschlag hängt in diesem Beispiel davon ab, zu welcher Uhrzeit die Mehrarbeit anfällt. |
Beispiel: Mehrarbeit - Kombination aus stundenbezogen täglich und uhrzeitbezogen |
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Variante A Ein Mitarbeiter mit einer Sollzeit von 12:00 bis 20:00 arbeitet tatsächlich von 12:00 bis 23:00 Uhr. In der AAZ wurde im Programm „Zeitkorrektur“ oder „Sonderzeiten“ die Mehrarbeit genehmigt.
Aufgrund der Vorgaben und der tatsächlichen Anwesenheitszeit des Mitarbeiters ergibt sich die folgende Mehrarbeitsberechnung:
Variante B Ein Mitarbeiter mit einer Sollzeit von 12:00 bis 20:00 arbeitet tatsächlich von 12:00 bis 23:00 Uhr. In der AAZ wurde im Programm „Zeitkorrektur“ oder „Sonderzeiten“ die Mehrarbeit genehmigt.
Aufgrund der Vorgaben und der tatsächlichen Anwesenheitszeit des Mitarbeiters ergibt sich die folgende Mehrarbeitsberechnung:
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Beispiel: Mehrarbeit – stundenbezogen wöchentlich |
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Zuschlagsart „Schicht“
AAZ – Programm „Zeitparameter“, Feld SCHICHT
Schichtzuschläge werden immer uhrzeitbezogen in Abhängigkeit vom Schichtkennzeichen des Zeitparameters ermittelt, nach dem der Mitarbeiter gearbeitet hat.
Die möglichen Schichtkennzeichen sind standardmäßig:
Schichtkennzeichen „0“ (= „ohne“),
Frühschicht (s. Beispiel: Frühschicht),
Normalschicht,
Spätschicht (s. Beispiel: Spätschicht),
Nachtschicht.
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Hinweis |
Bei Bedarf können die Schichtkennzeichen durch zusätzliche Parametersätze erweitert werden. Setzen Sie sich bei Bedarf bitte mit Ihrem zuständigen gfos Berater in Verbindung. |
Achtung |
Der Zeitraum für den Schichtzuschlag muss so definiert werden, wie die Schicht gemäß der tariflichen Regelung definiert ist und nicht so, wie die Schicht für den Mitarbeiter im Zeitparameter in der AAZ festgelegt wurde. |
Beispiel: Frühschicht |
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Ein Mitarbeiter arbeitet von 05:00 bis 13:00 in der Frühsicht.
Zuschlag für Lohnmodell
Aufgrund der Vorgaben und der Anwesenheitszeit des Mitarbeiters ergibt sich die folgende Berechnung:
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Beispiel: Spätschicht |
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Ein Mitarbeiter arbeitet von 14:00 bis 22:00 Uhr.
Zuschlag für Lohnmodell
Aufgrund der Vorgaben im Lohnmodell und der Anwesenheitszeit des Mitarbeiters ergibt sich die folgende Berechnung:
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Zuschlagsart „Sondertag“
GDA – Programm „Kalendertage“
Sondertagszuschläge (= Feiertage und Samstage/Sonntage) werden immer aufgrund des Sondertags ermittelt, der an dem betreffenden Arbeitstag im Kalender eingetragen ist. Die Sondertage bzw. die Zuordnung im Kalender definieren Sie im Modul GDA in den Programmen „Sonder-/ Feiertage (GST16)“ und „Kalendertage (GST17)“.
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Hinweis |
Es müssen mindestens so viele Sondertage definiert worden sein, wie unterschiedliche Zuschläge für Sondertage gezahlt werden. Unterscheiden Sie bei der Zahlung von Zuschlägen z. B. lediglich zwischen einem niedrigen Feiertag (Zuschlag = 125 %) und einem hohen Feiertag (Zuschlag = 150 %), dann müssen im Kalender mindestens diese beiden Sondertage angelegt werden. |
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Eine ausführliche Beschreibung hierzu finden Sie in der Dokumentation „Grunddatenaufbereitung“ unter „Sonder-/ Feiertage (GST16)“ und „Kalendertage (GST17)“. |
Die möglichen Sondertage sind
Samstag
Sonntag
Sondertage (= Feiertage)
(s. Beispiel: Sondertag = Sonntag und s. Beispiel: Sondertag = Feiertag)
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Hinweis |
Sondertagszuschläge werden im Standardtarif uhrzeitenbezogen, im Bayerntarif stundenbezogen nach Anwesenheitsstunden definiert. |
Beispiel: Sondertag = Sonntag |
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Ausgehend von einem Grundlohn von EUR 50,- ergibt sich aus diesem Beispiel folgende Besteuerung der Zuschläge:
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Härtefallregelung bei Nachtarbeit an Sonn- und Feiertagen:
Wenn der Arbeitnehmer Kernnachtarbeiter ist (d. h. er beginnt vor 24:00 und hört nach 24:00 auf), dann darf der Zeitraum von 24:00 bis 04:00 (also 28:00) Uhr auch noch zu 50 % steuerfrei bewertet werden.
Achtung |
Es sollte ein eigenes Lohnmodell für Kernnachtarbeiter angelegt werden, das dem Mitarbeiter in der AAZ im Programm „Personalstamm AAZ“ (Registerkarte „Arbeitszeit“) als Lohnmodell zugeordnet wird. |
gfos berücksichtigt diese Härtefallregelung nur dann, wenn der Mitarbeiter tatsächlich vor 24:00 Uhr seine Kommen-Zeit gebucht hat. Kommt er jedoch zu spät, greift die Härtefallregelung nicht und er muss seinen Zuschlag voll versteuern, d. h. die Zuschläge werden nach dem allgemeinen Lohnmodell ermittelt.
Beispiel: Sondertag = Feiertag |
Aus dieser Tabelle ergibt sich, dass zwar für den Sondertag B ein tariflicher |
Zuschlagsart „Arbeit in / aus Sondertag“
Arbeit in / aus Sondertag wird immer dann ermittelt, wenn der Mitarbeiter an dem Tag vor bzw. nach einem Sondertag laut Kalender arbeitet und in den Sondertag hinein bzw. heraus arbeitet. Die möglichen Sondertage sind
Samstag,
Sonntag,
Sondertage (= Feiertage).
(s. Beispiel: Arbeit in / aus Sondertag)
Beispiel: Arbeit in / aus Sondertag |
Es wird ein Sonntagszuschlag von 06:00 bis 30:00 Uhr gewährt. Wenn der Mitarbeiter seine Arbeitszeit am Montagmorgen vor 06:00 Uhr beginnt, oder wenn er von Samstag auf Sonntag arbeitet (und dann länger als bis 06:00 morgens), müssen Sie entscheiden, ob er für diese Zeit auch noch den Sonntagszuschlag erhalten soll. Ist dies der Fall, müssen Sie die Zuschläge für das Lohnmodell genauso definieren, wie es im Beispiel „Sondertag = Sonntag“ beschrieben ist. |
Zuschlagsart „Reisezeit“
AAZ – Programm „Steuersatz AAZ“, Feld REISEZEIT
Eine Reisezeit wird erkannt, wenn im Zeitkonto des Mitarbeiters die Abwesenheit vorhanden ist, die im Programm „Steuersatz AAZ“ in der Registerkarte „Buchungsschlüssel“ im Feld REISEZEIT eingetragen ist.
Die möglichen Parameter sind
Reisezeit am Werktag,
Reisezeit an arbeitsfreien Tagen.
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Hinweis |
In den Feldern STUNDEN VON und BIS wird die Reisezeit in Stunden eingegeben (z.B.03:00 bis 06:00 = „von der 3. bis zur 6. Stunde der Reisezeit“). |
Zuschlagsart „Schicht stundenbezogen“
Sie können pro Schichtkennzeichen definieren, nach wie vielen Stunden ein bestimmter Schichtzuschlag gezahlt wird.
Die Kombination von Stunden und Zeit ist möglich (s. Beispiel: Spätschichtzuschlag).
Beispiel: Spätschichtzuschlag |
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Zuschlagsart „Mehrarbeit am Sondertag“
Diese Auswahl schaltet die beiden Felder PARAMETER und SONDERTAG frei, so dass Sie gemeinsame Abhängigkeiten definieren können, z. B. tägliche Mehrarbeit am Samstag.
Somit ist es nicht notwendig, bei tagesbezogenen Mehrarbeiten einen Abgleich über Dummy-Lohnartendurchzuführen.